Archive for Juli 2010

Jetzt sind wir in Byxelkrok auf Öland

30 Juli 2010

nachdem wir 2 schöne Tage auf Gotland hatten.
Am ersten Tag schlenderten wir durch die schöne alte Hansestadt Visby, die noch fast vollständig von der alten Stadtmauer umgeben ist.

Das Stadtbild wird geprägt von mehreren Kirchenruinen, die immer noch eine Vorstellung davon vermitteln, wie reich diese Stadt einmal gewesen sein muß

Der Dom war übrigens einmal die Kirche der deutschen Gemeinde in Visby

Im Hafen war vom mittelalterlichen Ambiente nicht viel zu spüren; Party war angesagt. Aus den umliegenden Kneipen und von den im Hafen liegenden Booten wummerte bis spät in die Nacht die Musik und wenn man am Morgen in die Cockpits der Boote schaute, mußte man den Eindruck gewinnen, daß Alkohol in Schweden fast nichts kostet.

Na ja, wir waren müde genug, um trotz des Krachs einigermaßen gut zu schlafen.

Am nächsten Tag mieteten wir ein Auto für einen kleinen Trip durch den Nordteil der Insel.
Gotland ist bekannt für seine zahlreichen uralten Dorfkirchen, teils prächtig ausgemalt und alle liebevoll restauriert.

Der Sinn der „Eieruhren“ an der Kanzel hat sich uns nicht so recht erschlossen. Zeigten sie dem Pastor die verbleibende Zeit für seine Predigt an ?

Gotlands Geschichte beginnt nicht mit dem Mittelalter; Ausgrabungen beweisen eine hochstehende Kultur schon für die Bronzezeit.
Hochstehende Persönlichkeiten wurden nach ihrem Tod in Gräbern in Schiffsform beigesetzt, die sich teils bis heute erhalten haben.

Sowohl die Überfahrt nach Gotland als auch die Fahrt hierher nach Byxelkrok waren aus seglerischer Sicht leider kein großes Erlebnis. Der Motor schob uns einfach rüber und wieder nüber. Auf der Rückfahrt kam dann noch dicker Nebel dazu; nicht weit von uns zog ein dicker Frachter schemenhaft an uns vorbei. Wir vertrauten unserem Radarreflektor und der Aufmerksamkeit des Brückenpersonals auf den dicken Pötten.

Heute liegen wir in Byxelkrok fest, bei 7 Bft im Kalmarsund gegen Wind und Strom anzukreuzen macht, das weiß ich aus Erfahrung, nur wenig Sinn. Dieser Tatsache habt Ihr diesen Beitrag zu verdanken, der ansonsten nicht zustande gekommen wäre.

Für heute sagt Tschüß die Pilgrimcrew

Manfred + Winfried

Schön wars wieder auf Hävringe

25 Juli 2010

Bosse stand schon im Hafen, um uns zu empfangen.
Er hatte den Schlüssel für die alte Bake von 1751, einer interessanten Holzkonstruktion, die wir besichtigen konnten. Von dort oben hat man eine wunderschöne Aussicht über die Insel und die umliegenden Schären.

Abends wurden wir mit einer köstlichen Suppe und danach mit einem frisch gefangenen Lachs beköstigt. Der Abend wurde wieder recht lange; Bosse zeigte uns seine Fotos von Hävringe im Winter und von den Seehundbänken rund um Hävringe

Nach einem gemeinsamen Frühstück an Bord der Pilgrim segelten wir nach Stegeborg; nachmittags begann es zu regnen und der Wind schlief ein, so daß wir die letzten Meilen motoren mußten.

Heute legten wir bei fiesem Nieselregen ab, konnten aber bald Segel setzen und segelten nach Fyrudden in Gtyts Skärgard.
Manfred spendierte ein Essen im Restaurant und jetzt sitzen wir auf dem im Schwell schaukelnen Boot.
Wenn das Wetter passt, soll es morgen nach Goptland gehen.

Für heute tschüss und bis bald wieder.

Langsam trudeln wir gen Heimat

22 Juli 2010

Der letzte Bericht kam aus Dalarö. Dort schrieb ich im Segeln-Forum, ob andere Forumsmitglieder in der Nähe seien.
Und siehe, gleich zwei lagen mit ihren Booten am nächsten Steg. Mit Rainer, Manfred und Alfred leerten wir gemeinsam ein paar Dosen Bier und erzählten von den Abenteuern des Sommers.
Am Montag, 19. Juli hatten wir uns als Tagesziel Nyneshamn oder etwas weiter Ankarudde gesteckt. Nach mehr als 9 Stunden segeln bei bis zu 7 Windstärken, natürlich von vorne, hatten wir die Kreuzerei satt und blieben in Nyneshamn. Für die 21 Seemeilen mußten wir auf der Kreuz fast 40 Meilen machen, teils sogar mit Reff 2 im Großsegel und dem kleinen Staysegel als Vorsegel. Mit dieser Besegelung ist der Winkel, mit dem Pilgrim gegen den Wind ansegeln kann, schon recht groß, was die fast doppelte Segelstrecke gegenüber der reinen Entfernung erklärt.
In Nyneshamn belohnten wir uns mit einem mit Zwiebeln und Kapern, Essig und Öl angemachten Räucherlachs und verschwanden dann bald in der Koje.

Der Dienstag führte uns durch den schmalen Dragetskanal. Bei der Durchfahrt drehte Manfred ein kleines Video, welches demnächst auf meiner web-Seite auftauchen wird.
Nach anfänglichem Motoren durch die Engstellen vor, im und nach dem Kanal konnten wir später Segel setzen und kamen nach Trosa, dem Ende der Welt, wie die Schweden sagen. Das war vielleicht früher mal so; heute ist Trosa ein hübsches und lebhaftes Touristenstädtchen.

Der Mittwoch führte uns in die wunderschöne Hummelviken auf Ringsö, eine beliebten Ankerbucht. Wir fanden eine schöne Stelle, wo wir mit Bug am Felsen und mit Heckanker anlegen konnten.

Jetzt liegen wir in Oxelösund vor der Kulisse eines Industriehafens und dahinter einem großen Stahlwerk; ein echter Kontrast zu unserem gestrigen Liegeplatz.

Morgen geht es wieder nach Hävringe; Bosse 1 ( Sie erinnern sich an den Bericht vom Frühjahr ?) hat uns zum Essen eingeladen; selbst gefangenen Lachs solls geben.
Und damit der auch weiterhin schwimmen kann, haben wir bereits den zugehörigen Wein an Bord.

Die Wettervorhersage ist günstig; am Wochenende soll es Nordwind geben. Wenn es so kommt, werden wir von Hävringe aus gleich nach Gotland gehen.
Ich werde berichten, obs geklappt hat.

Für heute Grüße von Manfred und Winfried aus Oxelösund

Die Rückreise hat begonnen,

17 Juli 2010

im Logbuch steht jetzt Kappeln als Reiseziel.

Am vergangenen Mittwoch musste Anne leider von Stockholm aus nach Hause fliegen – nach 5 sehr schönen Wochen.

Jetzt ist Manfred an Bord, dem ich am vergangenen Donnerstag (15.7.) ein wenig von Stockholm zeigen konnte.
Am Freitag war dann der Start zur Rückreise. Wir haben gleich mit einem kleinen Umweg begonnen, damit Manfred noch etwas vom Skärggardsfeeling mitbekommt. Via Vaxholm ging es zum 2. mal in diesem Jahr in die schöne Bucht von Djuröbaden auf der Insel Vindö.

Aktuell liegen wir in Dalarö und haben einen prachtvollen Segeltag hinter uns. Nach anfänglichem Aufkreuzen konnten wir dann mit halbem Wind und mit über 6 kn über den Jungfrusund (ja die Schweden habens mit den Jungfruen 🙂 )hierher rauschen und haben einen der letzten Liegeplätze ergattert. Viele, die nach uns gekommen sind, mußten wieder fahren.

So, das wars für heute;

Tschüss sagen Manfred und Winfried

Pilgrims Niveau hat deutlich abgebommen …

7 Juli 2010

und zwar um 24 Meter seit dem letzten Eintrag. Ich werde versuchen, diesen Niveauverlust und die damit verbundenen Umstände hier darzustellen:

Beim verlassen Örebros passierten wir die erste Schleuse, ca. einen halben Meter ging es nach unten und wir waren wieder auf dem Hjälmaren.
Die Skipperin hat Grythem am Nordufer des Sees als Ziel gewählt. Eine gute Wahl, findet Ihr nicht ?

Ein freundlicher Empfang, große Hilfsbereitschaft (man fuhr uns extra 10 km zum nächsten Lebensmittelladen) und die freundliche Einladung, Midsommar mitzufeiern, veranlassten uns hier zu bleiben

Schwedischer Mitsommer; hierr haben wir ihn erstmalig und life miterleben und mitfeiern dürfen. Die Midsommerstangen wurde geschmückt und aufgerichtet,

und dann wurde um diese herum getanzt

unter Anleitung von Sven,

der auch maßgeblich zum unterhaltsamen Teil des gemeinsamen Abendessens beigetragen hat.

Der folgende Tag brachte den letzten längeren Schlag auf dem Hjälmaren. Am Nachmittag erreichten wir Notholmen, den Beginn des Hjälmarenkanals.

Recht entspannt konnten wir diesmal die Fahrt durch den landschaftlich schönen Kanal genießen; die Maschine lief einwandfrei.

Und der Niveauverlust ging weiter; 2 Einzelschleusen, Zwei 2-fach- und eine 3-fach Schleuse hievten uns um 22 Meter abwärts in den Mälarsee.
Eine schöne Ankerbucht fanden wir am Montag

und am folgenden Tag ging es teils mit Motor, teils unter Segeln nach Mariefred mit dem berühmten Schloß Gripsholm.

Hier in der Nähe ist Bosse 2 ( Ihr erinnert Euch an den Beitrag über Hävringe ) zu Hause, der uns zu sich einlud und die schöne Umgebung zeigte, u.a. eine alter Eisenerzmine, in der Eisenerz im Tagebau gewonnen wurde. Zum Entwässern des großen Lochs mußte ständig gepumpt werden und als Wasserleitung dienten ausgehölte Baumstämme, die auf dieser Maschine gebohrt wurden:

Danach haben wir uns Bosses Pferde angeschaut, 6 Stück hat er auf seiner Weide.


Nochmal nsch Jungfrusund, Ihr erinnert Euch, hier wurde die neue Stopfbuchse eingebaut. Grund war die Nähe zu Drottningholm, dem königlichen Wohnsitz, der gleichwohl zum großen Teil der Öffentlichkeit zugänglich ist. Mal wieder bewährte sich Pilgrims geringer Tiefgang; wir konnten am Gästesteg von Drottningholm festmachen, der eigentlich nur für Motorboot bestimmt ist.

Nach der Schloßbesichtigung ging es mit dem Niveau endgültig auf Null. In Stockholms Hammarbyslus erreichten wir wieder das nur wenig salzige Ostseewasser.

und segelten gleich weiter bis Vaxholm, dem Zentrum von Stockholms Skärgarten.

Ingmarsö haben wir auch heuer nicht ausgelassen und schließlich sind wir hier in Malma Kvarn gelandet.
Gestern haben hier einen großen Waschtag veranstaltet und dabei ausprobiert, ob sich Betlaken hilfsweise auch als Segel verwenden lassen.

und heute faulenzen wir auf der Terrasse des Hafenkaffees oder auf dem Boot oder an dem wunderschönen kleinen Waldsee, der gleich hinter dem Hafen liegt.

Tschüss bis zum nächsten mal !